EINE EINFÜHRUNG FÜR LEHRER UND SCHÜLER    

VOM MITTELALTER BIS ZUR NS-ZEIT

Im Mittelalter lebten die Juden vor allem in den Städten, und ihre Friedhöfe lagen meist direkt vor den Toren der Stadt. Doch am Ende des Mittelalters wurden die Juden der Städte ermordet und vertrieben, als letztes im Jahr 1519 in der Stadt Regensburg. Mit dieser Vertreibung endet für die Juden in Deutschland das Mittelalter.

Nach der Vertreibung der Juden aus den mittelalterlichen Städten gab es kaum noch größere Gemeinden. Die meisten Juden, die die Vertreibungen überlebt hatten und im Land geblieben waren, lebten nun in kleinen Dörfern, weit über das ganze Land zerstreut. Es dauerte viele Jahrzehnte, teils sogar Jahrhunderte, bis wieder größere Gemeinden entstanden. In dieser Zeit gab man den Juden für ihre Friedhof oft nur landwirtschaftlich nicht nutzbares, oft weit abgelegenes Gelände, mitten im Wald gelegene Steilhänge und Nordhänge, oder sumpfiges und an Flussufern gelegenes Überschwemmungsgebiet.

Erst im 18. und 19. Jahrhundert besserte sich die Lage wieder. Ende des 19. Jahrhunderts entstanden auch kommunale Friedhöfe in den großen Städten, die eine eigene jüdische Abteilung hatten.